Author Archives: Klaus P

Im Garten 2020_2

Die Bachstelzen sammelten fleißig Nahrung auf der Wiese, direkt vor dem Tarnzelt.

Die Schafe verlieren im Frühjahr durch Kratzen und Scheuern immer wieder einige Wollfasern. Diese wurden von den Bachstelzen gesammelt und in das Nest eingetragen, welches sie auf einem Balken im Dachbereich des Schafstalls gebaut hatten.

Die Weichheit des nächsten Bildes entsteht durch Grashalme im Vordergund. Aus meiner Sicht ist es in diesem Fall wichtig, das der Kopf und das Auge klar zu erkennen bleibt.

 

Auch unsere Badestelle wurde von den Bachstelzen regelmäßig genutzt

 

Besonders das abendliche Gegenlicht brachte interessante Ergebnisse Hier ging es mit Schwung ins Wasser.

 

Neulich auf ARTE

Manchmal hilft einem der Zufall auf die Sprünge….

Neulich stolperte ich auf dem TV-Sender ARTE über den Dokumentarfilm „Das Salz der Erde“.

Einfühlsam erzählt und gespickt mit ausdrucksstarkren Film- und Bildsequenzen aus dem Leben und Schaffen von Sebastiano Salgado.

Zurecht wurde dieser Film mit Preisen ebenso ausgezeichnet wie die Hauptfigur, der brasilianische Fotograf.

Nachdem einige der atemberaubenden Schwarzweißaufnahmen gezeigt wurden, wollte ich mich etwas eingehender mit seinen Büchern befassen.

Besonders die Bilder aus seinem Buch „Genesis“ haben mich sofort beeindruckt und ich fand schnell heraus, das das Buch in zwei Ausgaben erschienen ist.

Es gibt eine zweibändige Großausgabe für 3000! EURO (etwa 15 kg Buch mit umwerfenden Aufnahmen) und eine „Normalausgabe“ mit geringerer Größe (und wohl auch etwas reduzierter Bildanzahl) für – aus meiner Sicht – günstige 60 EUR. Beide Ausgaben sind lieferbar.

Nach kurzer Besprechung mit meiner ebenso fotobegeisterten Partnerin stand fest: Die Normalausgabe wird unser „Weihnachtsgeschenk“ und sicher auch unsere Inspiration für die kommenden Wintermonate.

Das – recht großformatige – Werk ist inzwischen angekommen. Für die erste Ansicht der Fotos möchten wir uns etwas Zeit und Ruhe gönnen und freuen uns schon auf eine inspirierende Zeit.

Eines steht für uns aber schon fest: Wir werden zukünftig häufiger Schwarz Weiß wagen.

 


 

Im Garten 2020

Durch die Corona Pandemie sind leider in 2020 alle unsere Urlaubspläne durchkreuzt worden.

Wenn man schon nicht weg kommt, kann man wenigstens das neue Tarnzelt ausprobieren…

 

Um eine möglichst flache Perspektive auf das Geschehen zu bekommen, haben wir das Zelt in einer Senke unserer „Schafswiese“ aufgestellt.

In der Wiese haben wir eine kleine grüne Wanne als Badestelle eingegraben und mit Steinen und etwas Kies dekoriert. Zusätzlich wurde ein Sandbad angelegt und einige Sitzwarten aufgestellt.

Die erste große Überraschung: Unsere Schafe hielten über Wochen einen respektvollen Abstand vor diesem „Ding“. (Unsere „Wollmöwen“ sind Gewohnheitstiere und brauchten sehr lange, bis sie ihr Misstrauen ablegen konnten.)

Ganz anders die Vögel: Es war sehr erstaunlich, wie schnell die Vögel die Badestelle annahmen. Nach nur 2 Tagen hatte das leere Zelt so viel Vertrauen gewonnen, das wir starten konnten. Die Sitzstangen wurden als Sing- und Jagtwarte genutzt und auch der nahe Zaun der Wiese entpuppte sich bald als lohnendes Ziel für die Objektive. Ja, richtig gelesen, Objektive! Es wurde uns sehr schnell klar, das es sinnvoll ist, mit zwei unterschiedlichen Optiken in unterschiedliche Richtungen zu peilen, um nicht andauernd die Blickrichtung des Objektives neu justieren zu müssen.

Zum Glück ist das Tarnzelt groß genug für 2 Stative und 2 Optiken, einen „Sitz“ und den notwendigen Kleinkram. Abhängig von Wetterlage und Sonnenstand konnte es im Zelt recht kalt bis „richtig muckelig“ sein.

Bereits an einem der ersten Ansitztage gab es ein Highlight:

Ein Buntspecht kam auf die Schafswiese und flog zielstrebig zu einem alten Maulwurfshügel keine 8 Meter vom Tarnzelt entfernt.

Nach einiger Arbeit in der trockenen und recht harten Erde stürzten sich verzeifelt einige Ameisen auf den Angreifer, der ohne Skrupel ihre Kinderstube auffraß.

Der Specht ließ sich weder vom Auslösegeräusch der Kamera, noch vom Fluchen des Fotografen ablenken. Dieser versuchte verzweifelt, zwischen den Grashalmen hindurch die bildwichtigen Teile des Vogels scharf zu bekommen. Die Plünderung des Ameisennestes dauerte etwa 15 Minuten.

 

 

Bis zu neun Ameisen konnte ich gleichzeitig auf dem Vogel zählen, dazu einige weitere, die versuchten von den Halmen aus einzugreifen.

 

 

Hier wirkt der Specht schon ein wenig gesättigt, die Ameisen verzweifelt…

 

Auch wenn das Licht diffus war, so hat die Kombination aus flacher Perspektive, intimer Nähe und dem unvermeidlichen Drama in mir doch einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Das Geschehen war ein echter Zufall und dazu kam das Glück, dass die Aktion genau in der richtigen Entfernung entstand.

Technik: Festbrennweite (500mm) an KB-Halbformatkamera, Stativ mit Tele-Neigekopf

 

 

Fortsetzung folgt..